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Landesverband Baden-Württemberg für Lungenkrebskranke und deren Angehörige e.V.

"LIFE IS GOOD"

Liebe Besucher,

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als Mitglied von "Lung Cancer Europe" - der Stimme der Lungenkrebspatienten in Europa - beteiligen wir uns an der Kampagne "Life Is Good".

Wir möchten dazu beitragen, die Öffentlichkeit stärker auf die Situation von Lungenkrebspatienten aufmerksam zu machen und besser über diese heimtückische Erkrankung zu informieren.

Neuere Untersuchungen zeigen, dass die meisten Menschen sehr wenig über Lungenkrebs wissen, obwohl Lungenkrebs zu den vier häufigsten Krebserkrankungen gehört und für mehr Krebstote verantwortlich ist, als alle anderen Arten von Krebs.

Hintergrundinformationen zum Thema Lungenkrebs

Was ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs ist eine Art von Krebs. Krebs bedeutet, dass sich entartete Zellen in einem Organ des Körpers in großer Zahl unkontrolliert vermehren. Dies führt zu einem Tumor. Ein Tumor kann gutartig oder bösartig sein. Von Lungenkrebs spricht man, wenn sich ein bösartiger Tumor in der Lunge gebildet hat.  weiter lesen
  • Lungenkrebs ist eine Art von Krebs. Krebs bedeutet, dass sich entartete Zellen in einem Organ des Körpers in großer Zahl unkontrolliert vermehren. Dies führt zu einem Tumor. Ein Tumor kann gutartig oder bösartig sein. Von Lungenkrebs spricht man, wenn sich ein bösartiger Tumor in der Lunge gebildet hat.
  • Lungenkrebs ist nicht gleich Lungenkrebs, sondern man unterscheidet mittlerweile bis zu 40 Subtypen. Jeder Subtyp bedarf einer anderen Behandlung und man muss bei unterschiedlichen Subtypen mit unterschiedlichen Überlebenschancen rechnen.
  • Symptome sind unter anderem anhaltender Husten, plötzliche Atemnot, Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit. Einige Patienten zeigen lange Zeit überhaupt keine Symptome, da die genetischen Mutationen, welche den Lungenkrebs verursachen, schon Jahre zurückliegen können, bevor erste Symptome auftreten.
  • Risikofaktoren sind unter anderem Rauchen, Luftverschmutzung, Strahlung und genetische Faktoren. Man kann aber auch einfach "Pech" haben.
  • Die meisten - aber nicht alle - Patienten bei denen Lungenkrebs diagnostiziert wurde sind oder waren Raucher. Die Zahl der Lungenkrebs-Patienten, die nie geraucht haben, ist derzeit im Ansteigen begriffen.

Diagnose und Behandlung

Da Lungenkrebs häufig lange Zeit ohne Symptome verläuft und darüber hinaus das Wissen über mögliche Symptome wenig verbreitet ist, wird Lungenkrebs leider nur mit geringer Wahrscheinlichkeit frühzeitig erkannt und behandelt.  weiter lesen
  • Da Lungenkrebs häufig lange Zeit ohne Symptome verläuft und darüber hinaus das Wissen über mögliche Symptome wenig verbreitet ist, wird Lungenkrebs leider nur mit geringer Wahrscheinlichkeit frühzeitig erkannt und behandelt.
  • Jedoch macht eine frühzeitige Diagnose, gefolgt von einer zielgerichteten Behandlung einen großen Unterschied, im Hinblick auf die Lebensqualität und die Überlebenschancen der Patienten.
  • Das stützt die Argumente zur Einrichtung eines Screening-Programms für Personen, die ein hohes Risiko haben Lungenkrebs zu entwickeln. Die Wirksamkeit solcher Screenings wird derzeit in Europa und in den USA untersucht.
  • Lungenkrebs ist immer eine schwerwiegende und ernstzunehmende Erkrankung, aber nicht unbedingt ein "Todesurteil": Die Behandlung kann sehr effektiv sein - sowohl was die Aufrechterhaltung der Lebensqualität angeht, als auch unter dem Aspekt, den Krebs in Schach zu halten.
  • Behandlungsmöglichkeiten beinhalten Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie oder eine Kombination aus diesen. Neuste Behandlungsansätze, von denen einige zurzeit erst klinischen Studien durchlaufen, umfassen: Immuno-Onkologie, innere Bestrahlungstherapie, Laserchirurgie, personalisierte Behandlung, Kryochirurgie, Elektrokauterisation, Gamma- Knife -Therapie.

Inzidenz und Mortalität

Nach den Zahlen des Robert Koch Instituts wurde 2011 in Deutschland bei 52.717 Menschen Lungenkrebs diagnostiziert; 35.141 Männer und 17.576 Frauen.  weiter lesen
  • Nach den Zahlen des Robert Koch Instituts wurde 2011 in Deutschland bei 52.717 Menschen Lungenkrebs diagnostiziert; 35.141 Männer und 17.576 Frauen.
  • Überlebensstatistiken zeigen eine schlechte Prognose für Lungenkrebs in ganz Europa. In Deutschland leben 5 Jahre nach der Diagnose statistisch noch 15%-20% der Patienten. In vielen europäischen Ländern ist die Prognose noch schlechter.
  • Es sterben mehr Menschen an Lungenkrebs, als an Darm-, Brust- und Prostatakrebs zusammen: Lungenkrebs ist bei weitem die tödlichste dieser "großen Vier" Krebserkrankungen und ist verantwortlich für 20% der Krebstodesfälle jedes Jahr in Europa.

Patientenprofil

Ungefähr 85% der Lungenkrebspatienten sind Raucher und ehemalige Raucher, während 15% der Betroffenen nie geraucht haben. Die Betroffenen in Deutschland sind zu ~ 65% Männer (Tendenz fallend) und zu 35% Frauen (Tendenz steigend) aus allen Altersgruppen, darunter auch einige Patienten, die nicht älter als 15 Jahre alt sind.  weiter lesen
  • Ungefähr 85% der Lungenkrebspatienten sind Raucher und ehemalige Raucher, während 15% der Betroffenen nie geraucht haben. Die Betroffenen in Deutschland sind zu ~ 65% Männer (Tendenz fallend) und zu 35% Frauen (Tendenz steigend) aus allen Altersgruppen, darunter auch einige Patienten, die nicht älter als 15 Jahre alt sind.
  • Das Durchschnittsalter der Patienten mit Lungenkrebs liegt bei etwa 60 Jahren.
  • Männer erkranken insgesamt häufiger an Lungenkrebs als Frauen, aber in der Gruppe der unter 50jährigen Patienten sind mehr Frauen als Männer vertreten.
  • Neuere Hinweise legen nahe, dass die Lungenkrebs verursachenden genetischen Mutationen Jahre vor dem Auftreten von ersten Symptomen bzw. der Diagnose stattgefunden haben. Früherkennung könnte das Fortschreiten der Krebserkrankung stoppen.

Mangel an Wissen

In einer Befragung gibt 84% der europäischen Bevölkerung gibt an, wenig bis nichts über Lungenkrebs zu wissen.  weiter lesen
  • In einer Befragung gibt 84% der europäischen Bevölkerung gibt an, wenig bis nichts über Lungenkrebs zu wissen.
  • Lediglich 4 von 10 Erwachsenen wissen, dass Lungenkrebs zu den häufigsten und tödlichsten Krebserkrankungen gehört. Es sterben mehr Menschen an Lungenkrebs, als an Brust-, Prostata- und Darmkrebs zusammen.
  • Lungenkrebs verursacht unter allen den Krebserkrankungen die höchsten wirtschaftlichen Kosten.
  • Lungenkrebs stellt eine enorme Belastung für die Betreuer dar.
  • 55% der Bevölkerung ist der Ansicht, dass Menschen die an Lungenkrebs leiden, ihre Krebserkrankung größtenteils- oder vollständig selbst zu verantworten haben.

Stigmatisierung von Lungenkrebs

Weil Lungenkrebs grundsätzlich mit dem Rauchen in Verbindung gebracht wird, ist eine verbreitete Stigmatisierung von Lungenkrebs zu beobachten. Dem Betroffenen wird eine Schuld an ihrer Erkrankung unterstellt und diese Schuldzuweisung ist wiederum ein Faktor für Diskrepanzen hinsichtlich Diagnose und Behandlung von Lungenkrebs. Ganz abgesehen davon, dass es niemand verdient an Lungenkrebs zu erkranken, haben etwa 15% der Lungenkrebspatienten in Europa nie geraucht.  weiter lesen
  • Weil Lungenkrebs grundsätzlich mit dem Rauchen in Verbindung gebracht wird, ist eine verbreitete Stigmatisierung von Lungenkrebs zu beobachten. Dem Betroffenen wird eine Schuld an ihrer Erkrankung unterstellt und diese Schuldzuweisung ist wiederum ein Faktor für Diskrepanzen hinsichtlich Diagnose und Behandlung von Lungenkrebs. Ganz abgesehen davon, dass es niemand verdient an Lungenkrebs zu erkranken, haben etwa 15% der Lungenkrebspatienten in Europa nie geraucht.
  • Um Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen und bessere Überlebenschancen zu haben ist es wichtig die Symptome zu kennen, frühzeitig Hilfe zu suchen, die entscheidenden Information zu bekommen und die bestmögliche Behandlung zu erhalten
  • Patienten fühlen sich häufig schuldig, beschämt und erleben soziale Isolation. Das Stigma hält sie davon ab, nach den bestmöglichen Behandlungsmethoden zu fragen und diese einzufordern, weil sie das Gefühl haben, "es sich selbst zugefügt zu haben." Dies führt dazu, dass nicht alle Patienten die Informationen, die Behandlung oder die psychologische Unterstützung bekommen, die sie verdienen würden.
  • Lungenkrebs erhält im Vergleich zu anderen Krebsarten deutlich weniger Forschungsgelder, obwohl Lungenkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen gehört und von allen Krebsarten die meisten Todesfälle verursacht. Obgleich sich die Situation für die Lungenkrebsforschung in der jüngeren Vergangenheit verbessert hat, gilt dies nicht überall in Europa und vor allem wird - verglichen mit anderen Krebsarten - auch heute immer noch substanziell weniger in die Lungenkrebsforschung investiert.


Quellen

Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch Institut. Datenbankabfrage unter: www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Datenbankabfrage/datenbankabfrage_stufe1_node.html;
‘Any One, Any Lung’ Global Survey, August 2014. Available at www.anyoneanylung.com;
Deweert, S. (2014) ‘Aetiology: crucial clues’ Nature 513, S12-S13. Available at http://www.nature.com/nature/journal/v513/n7517_supp/full/513S12a.html;
Cancer Research UK (2014), 'Cancer statistics’, ‘Research History’. Available at www.cancerresearchuk.org;
Cancer World (2014), ‘Making Sense of Cancer’. Available at http://www.cancerworld.org/Media/Media_Guide.html;
Eldridge, L. (2014) ‘The stigma of lung cancer’ Available at http://lungcancer.about.com/od/livingwithlungcancer/a/lungcastigma.htm;
European Lung Foundation (2014) Lung Cancer Infographic. Available at http://www.europeanlung.org/assets/files/en/infographics/lung_cancer.pdf;
Luengo-Fernadez R. et al. Economic burden of cancer across the European Union: a population-based cost analysis. Lancet 2013; 14: 1165-1174;
Slezak, M. (2014) ‘Lung cancer sleeps before it strikes’. New Scientist, 18 October, 12. Available at https://www.newscientist.com/article/dn26358-lung-cancers-long-hibernation-may-be-its-weak-spot/?full=true#.VFDE%20y0sdU8M;
Sequist, L.V. (2013) ‘Stigma lingers for deadliest cancer’, CNN News, 13 October. Available at http://edition.cnn.com/2013/10/30/health/sequist-lung-cancer-stigma/.

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